Aktualität des Stoizismus

Aktualität des Stoizismus

Gastbeitrag von Peter Müller zur „Aktualität des Stoizismus“

Der hier veröffentlichte, weitere Gastbeitrag „Mit Stoikern gelassener durch Krisen“ vom stammt aus der „Feder“ meines sehr geschätzten Blogger-Freundes Peter Müller, der auf seiner sehr informativen Seite „mueller-denkt.de“ auch gerne schon einmal unter dem Alias „Schwarzer Peter“ postet.

In diesen virulenten (im wahrsten Sinne des Wortes :-)) und krisengeschüttelten (Welche Krise fehlt denn noch in der Sammlung?) Zeiten sehnt man sich doch geradezu nach der „guten, alten Zeit“ oder zumindest vielleicht nach ein wenig Gelassenheit. In dieser Hinsicht haben die ollen Griechen und Römer uns schon einiges voraus, nicht nur hinsichtlich der in der damaligen Zeit ebenfalls vorhandenen Krisen (Unruhen, Kriege, Hunger,…), sondern auch hinsichtlich ihres Krisenmanagements.

„Seit Mitte des 4. Jahrhunderts v. Chr. in Selbstbehauptungskämpfen gegenüber dem expandierenden Königreich Makedonien engagiert, musste es sich im Zerfallsstadium des von Alexander dem Großen eroberten Vielvölkerreichs und im Zuge der Diadochen­kämpfe eine unmittelbare makedonische Vorherrschaft und die Abschaffung der bis dahin noch bestehenden Attischen Demokratie gefallen lassen – eine grundlegende Veränderung des bis dahin nicht ernsthaft angefochtenen politisch-sozialen Koordinatensystems.“(Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Stoa)

Ewig scheint „das Murmeltier zu grüßen“. Mit einem Gegenkonzept – dem Epikureismus hatte ich mich ja schon ganz am Anfang meines Blogs Glückseligkeit, Glücksmomente und Genusstraining beschäftigt. Vielleicht wäre es daher jetzt einmal an der Zeit, sich mit der möglichen „Aktualität des Stoizismus“ in Peters Gastbeitrag auseinanderzusetzen. Der Stoizismus könnte aus meiner Sicht sehr sinnvoll und vielversprechend sein, um den möglichen Krisen vielleicht ein wenig gelassener zu begegnen:

„Denn nie war er so wertvoll, wie heute!“ (Zitat aus einer „geistreichen“ Werbung von 1925)

Anstelle aber des „Wunderwässerchens“ lasse ich dann lieber mal den Peter zu Worte kommen.

Mit Stoikern gelassener durch Krisen

Nichts kann Sie erschüttern. Sie regen sich niemals auf. Sie sind Stoiker. Beneidenswert in einer Zeit, in der eine Krise auf die andere folgt. Wenige Menschen verfügen über diese ausgeprägte Form der Gelassenheit.

Es heißt, Stoiker seien frei von Emotionen – wie durch eine Glasglocke von allem getrennt, was die unerschütterliche Seelenruhe, die ataraxia, gefährden könnte.

Das entspricht nicht exakt der stoischen Weisheitslehre. Wie die Wendungen der Geschichte sind – Gedanken werden verkürzt wiedergegeben und missverstanden.

 

Die Grundannahme der Stoiker

Für die Stoiker ist die Welt planvoll und zweckmäßig gestaltet. Zudem ist sie von göttlicher Vernunft durchdrungen. Für den Zufall ist kein Platz vorgesehen.

Die Stoiker setzen eine durchgehend rationale Struktur von Welt und Mensch voraus. Dies ist eine metaphysische Option, die als solche im System der Stoiker nicht bewiesen wird und nicht bewiesen werden kann.“ (Franz Schupp)

Aber dieses Weltbild prägt die drei wesentlichen Bereiche stoischer Philosophie: Logik, Physik und Ethik. Sie sind aufeinander verwiesen und im Einklang. Wir werden uns mit der Ethik und der Rolle der Emotionen beschäftigen.

  

Erkennungsmerkmale eines Stoikers

Der Stoiker reagiert emotional angemessen auf Situationen. Dinge, die sich nicht ändern lassen, nimmt er gleichmütig hin. Zugleich ist der Stoiker ein willensstarker und entscheidungsfreudiger Mensch der Tat.

Der Spätstoiker Seneca (ca. 1 – 65 n. Chr.) schreibt in einem Brief an seinen Freund Lucilius:

 Nicht auf Worten beruht die Philosophie, sondern auf Handlungen.“ (Seneca, 16. Brief)

 Mit anderen Worten:

 Natürliche Grenzen sollte der Mensch erkennen und annehmen, sich aber nicht nur fatalistisch zurücklehnen, sondern auch versuchen, seines eigenen Glückes Schmied zu sein.“ (Harald Lesch)

  

Worum geht es bei der stoischen Ethik?

Typisch für die Antike seit Sokrates: Es geht um das gelungene Leben und um jene Einflüsse, die den Menschen an der Verwirklichung des in ihm angelegten Potentials hindern. Präziser gesagt, es geht bei den Stoikern um ein Leben in der apatheia. Das „a“ als alpha privativum verneint das Wort Pathos, das im engen Sinn für Leidenschaft und im weiten Sinn für Emotion und Affekt steht. Im Zustand der apatheia ist der Mensch frei von Leidenschaften. Ob ein Leben gelungen ist oder nicht, hängt demnach ausschließlich von der inneren Einstellung ab, die ein Mensch zu seinem Leben hat.

Schaubild 4 Emotionen

Die Stoiker gehen von vier Grundemotionen aus: Begierde, Lust, Furcht und Schmerz. Diese sind nicht mit der Vernunft im Einklang. Die Stoiker sehen darin eine, der Natur widersprechende, Seelenbewegung (www.stoiker.net). Der Philosophiehistoriker Johannes Hirschberger spricht von „wahnhaften Verdrehungen der Vernunft“.

 Deshalb geht es dem Stoiker nur gut, wenn er sich im Zustand der Leidenschaftslosigkeit (apatheia) befindet, das heißt, wenn er frei von Emotionen und Meinungen ist. Wer wegen Corona in einer Angststarre verharrt, kann diesen Gedanken nachvollziehen.

 Nicht die Dinge selbst beunruhigen die Menschen, sondern ihre Meinungen und Urteile über die Dinge.“ (Epiktet, 5)

Der Stoiker möchte ein vollkommener Weiser sein – womit er sich erneut in bester Gesellschaft mit Sokrates, Platon und Aristoteles befindet.

  

Was zeichnet einen stoischen Weisen aus?

Er strebt nach Wissen und hat weder Emotionen noch Meinungen. Der Clou an dieser Argumentation: Damit fehlt die Basis für Werturteile, die seelische Schmerzen und Enttäuschungen verursachen. Der Weise erkennt und akzeptiert, dass die Welt ist, wie sie ist (Michael Bordt).

Der, von jeder menschlichen Schwäche und jedem Laster entschlackte Weise, existiert nur als ein Ideal. Das wussten die antiken Denker, die, nebenbei erwähnt, gerne über die Stränge geschlagen haben – Tugendanspruch hin oder her. Seneca beispielsweise hat das einfache Leben und den Verzicht gepriesen, aber nebenbei Reichtümer angehäuft. Wie Aristoteles hält Seneca Reichtum nur dann für eine menschliche Schwäche, wenn dieser um seiner selbst willen angestrebt wird. Ungeachtet zahlreicher Widersprüchlichkeiten hat sich das antike Ideal des Weisen über Jahrhunderte hinweg als robust erwiesen. Dafür gibt es Gründe:

Die Stoiker skizzieren mit dem Ideal des vollkommenen Weisen ein Ziel. Für Seneca hängt zum Beispiel der Wert von Ratschlägen vom Vorhandensein eines Ziels ab – mag dieses weit entfernt oder unerreichbar sein.

 Wenn man nicht weiß, welchen Hafen man ansteuern soll, ist kein Wind der richtige.“

 Der Stoiker konzentriert sich auf das, was in seiner Macht steht. Alles andere ist für ihn Zeit- und Energieverschwendung.

 Verlange nicht, dass das, was geschieht, so geschieht, wie du es wünschst, sondern wünsche, dass es so geschieht, wie es geschieht, und dein Leben wird heiter dahinströmen.“ (Epiktet)

Keine Emotionen zu haben ist ein hoher und lebensfremder Anspruch. Dessen ist sich der Stoiker bewusst. Er erkennt die Existenz von Emotionen an, aber er findet sich nicht mit ihnen ab.

 Daher wollen wir den Leidenschaften entgegentreten, sowie sie Zugang suchen, weil ihnen, wie ich sagte, leichter der Zutritt verwehrt wird, als dass sie sich selbst verabschieden.“ (Seneca)

 Der Stoiker weiß um die Empfänglichkeit des Menschen für Affekte und Leidenschaften. Er geht auf Distanz und lässt sich nicht von Gefühlen überwältigen. Er immunisiert sich und behält die Kontrolle über sein Seelenleben.

SCHAUBILD EMOTIONEN KREISLAUF

Diesen Kreislauf gilt es für Nicht-Stoiker zu durchbrechen. Der Stoiker ist einen Schritt weiter: Durch die Vermeidung von Emotionen, Meinungen und Werturteilen gerät er nicht in diesen Leid verursachenden Automatismus. Er bewahrt sich seine innere Ruhe. Sein Leben ist frei von seelischem Schmerz.

Was ist das Problem mit Werturteilen? Man kann sich irren. Deshalb stimmt der Stoiker nur Propositionen zu, die seiner Vorstellung einer naturgesetzlich bis ins Detail geregelten Welt genügen.

 

Hat der Stoiker Emotionen oder nicht?

Hat er, aber nur eine bestimmte Art: Eupathia. Dabei handelt es sich um gute – die Vorsilbe eu deutet es an – erstrebenswerte, weil von der Vernunft geleitete, „Emotionen“. Ihre Intensität ist nicht überbordend, sondern der Situation angemessen. Sie führen nicht zu heftigen körperlichen Reaktionen.

Der Stoiker ersetzt oder neutralisiert die genannten Grundemotionen durch geistige Zustände, die nicht zwangsläufig zu Werturteilen führen:

Begierde ➤ Wunsch

Furcht ➤ Vorsicht

Lust ➤ Freude

Schmerz ➤ kein Korrelat vorhanden

Die Grundemotionen Begierde, Furcht und Lust sind – philosophisch ausgedrückt – intentional, d.h. sie sind auf etwas gerichtet, was gut oder schlecht erscheint. Beispiel Furcht: Sie meiden Flugzeuge, weil Sie fürchten, abzustürzen. Diese Emotion ist mit dem Werturteil „Fliegen ist gefährlich und deshalb schlecht für mich“ verbunden.

Was empfiehlt der Stoiker? Informationen zur Häufigkeit von Flugzeugabstürzen sammeln, eine besonders sichere Fluggesellschaft auswählen oder ein Seminar gegen Flugangst buchen. Damit begegnet man der Grundemotion „Furcht“ mit vernünftigem Denken und Handeln. Die Furcht wird durch Vorsicht ersetzt. Indem sich die Überzeugungen ändern, ändern sich die Emotionen.

Das leitende und beherrschende Prinzip deiner Seele [die Vernunft, P.M.] soll von den sanften oder heftigen Bewegungen in deinem Fleisch unbeeinflusst bleiben und sich nicht mit ihnen verbinden, sondern sich selbst abgrenzen und jene Leidenschaften in den Gliedern in Schranken halten.“ (Marc Aurel)

 

Warum es sich lohnt, die Werke der Stoiker zu lesen

Für den Philosophen und Astrophysiker Lesch ist die stoische Lehre eine philosophische Wegzehrung und Lebenshilfe. Sie verhilft dem Individuum zu innerer Ruhe. Darüber hinaus bietet sie Orientierung. Aus diesem Grund erfreuen sich die Stoiker seit zweitausend Jahren vor allem in Krisenzeiten ausgesprochener Beliebtheit.

Der Stoizismus ist weltnah, alltagstauglich und von zeitloser Relevanz. Hinzu kommt, dass er weitgehend frei von Elfenbeinturm-Allüren ist. Er erfüllt viele Voraussetzungen, um auch von Menschen akzeptiert zu werden, die der Philosophie grundsätzlich skeptisch gegenüberstehen:

 Der erste und notwendigste Bereich der Philosophie ist der von der Anwendung ihrer Lehren.“ (Epiktet)

Es handelt sich um eine barrierefreie philosophische Ethik. Die Texte der Stoiker sind größtenteils verständlich geschrieben. Sie richten sich nicht an akademisch gebildete Fachphilosophen, sondern an interessierte Laien. Während Kant mit schwer verdaulichen Sätzen mitunter einschüchtert, laden die Stoiker mit ihrer klaren und lebensnahen Sprache ein, sich mit auf den Weg zu machen. Egal, wie weit man auf dem Pfad hin zur moralisch geistigen Vollkommenheit kommt – jeder Meter ist ein Gewinn. Mit den Worten Senecas:

 „Bleiben wir also bei der Stange und lassen uns durch nichts von unserem Vorhaben abbringen! Was uns noch zu tun bleibt, ist mehr als was wir bereits hinter uns haben; aber es ist schon ein großer Fortschritt, den Willen zum Fortschritt zu haben.“ (Seneca)

 

Literatur

Epiktet: Handbüchlein der Moral, Reclam, Ditzingen 2019.

Hirschberger, Johannes: Geschichte der Philosophie. Band I: Altertum und Mittelalter, Sonderausgabe der 14. Auflage, Verlag Herder, Freiburg im Breisgau 1976.

Lesch, Harald und Vossenkuhl, Wilhelm: Die Großen Denker. Philosophie im Dialog, 3. Auflage, Wilhelm Heyne Verlag, München 2015.

Marc Aurel: Selbstbetrachtungen, Reclam, Ditzingen 2019.

Marc Aurel: Wege zu sich selbst, 2. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2008.

Schmidt, Josef: Philosophische Theologie, Kohlhammer Verlag, Stuttgart 2003.

Schupp, Franz: Geschichte der Philosophie im Überblick. Band 1 Antike, Felix Meiner Verlag, Lizenzausgabe für Jokers Edition, Hamburg 2003.

Schwarz, Christopher: Standhalten, ruhig bleiben, Charakter zeigen, Artikel in der Wirtschaftswoche vom 13. August 2016 (https://www.wiwo.de/erfolg/trends/stoische-philosophie-als-lebenshilfe-standhalten-ruhig-bleiben-charakter-zeigen-/13967532-all.html), Stand 23.06.2020).

Seneca: Briefe an Lucilius, Reclam, Stuttgart 2014.

Seneca: Das grosse Buch vom glücklichen Leben, Gesammelte Werke, Anaconda Verlag, München 2014.

Seneca: Vom glückseligen Leben und andere Schriften, Reclam, Stuttgart 1955.

Ubaldo, Nicola: Bildatlas Philosophie, Parthas Verlag, Berlin 2007

Hinweis: Wer sich für eine detaillierte Schilderung der vier stoischen Grundemotionen interessiert, wird bei www.stoiker.net fündig.

© Einleitung: Philo Sophies, Text: Peter Müller

Ich bin immer mit meiner „Diogenes-Lampe“ unterwegs, um Menschen zu finden, die sich auch nach ein wenig „Licht der Erkenntnis“ sehnen. Also wenn Ihr eigene Beiträge oder Posts für meinen Wissenschaft-/Philosophie-Blog habt, immer her damit. Sie werden mit Eurem Namen als Autor auf meiner Seite veröffentlicht, so lange sie den oben genannten Kriterien entsprechen. Denn nur geteiltes Wissen ist vermehrtes Wissen.
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Dr. Bernhard Weßling
2 Jahre zuvor

an Peter Müller:

Ich bin kein gebildeter oder belesener Stoiker, versuche aber, vieles davon zu beherzigen. So habe ich wohl weitgehend Begierde durch Wünsche oder Ziele ersetzt, und Furcht durch Vorsicht und (soweit möglich: vorausschauende) Aktivität. Insofern also las ich Ihren Beitrag mit Genuß (oder: „Freude“). Mit einem bin ich aber nicht einverstanden bzw. müßte den Stoikern widersprechen: Es gibt den Zufall, und ich erkläre in meinem Buch „Was für ein Zufall!“ warum es ihn gibt, warum er unvermeidbar ist, woher er kommt. (www.bernhard-wessling.com/was-fuer-ein-zufall)

Und ziemlich am Anfang meines Buches zitiere ich ein chinesischen Sprichwort, ein sog. „ChengYu“ (was das ist, bitte dort nachlesen). Erst beim Lesen Ihres Beitrages fiel mir auf, daß der dort beschriebene Grenzbewohner „Sai Weng“ praktisch wohl Stoiker war (mindestens 1000 Jahre vor den griechischen Stoikern).

塞翁失马 (sài wēng shī mǎ, „Sai Weng verliert ein Pferd“) ist die kondensierte, vier Schriftzeichen umfassende Überschrift der folgenden kleinen Geschichte (es ist mein absoluter Favorit unter den ChengYu aus China, es hängt auf 2 großen Papierrollen, von 2 Kalligraphen in China gezeichnet, in meinem Arbeitszimmer; ich habe es während meiner 13 Jahre in China kennengelernt, als ich „nebenher“ chinesisch lernte). Ich zitiere aus S. 6 / 7 meines Buches:

An der nördlichen Grenze Chinas lebte ein Mann, den die Menschen Sài Wēng (塞翁; alter Grenzbewohner) nannten. Dessen Pferd riss sich eines Tages los und galoppierte in das Barbarengebiet jenseits der Großen Mauer. Die Nachbarn besuchten Sài Wēng, um ihr Mitgefühl zu bekunden, aber Sài Wēng überraschte sie, indem er fragte: „Wer weiß, ob das
nicht ein Segen ist?“

Monate später kehrte das Pferd mit einer Stute zurück, es war ein unglaublich schönes und sehr schnelles Pferd. Damit hatte sich Sài Wēngs Besitz auf einmal verdoppelt. Viele kamen vorbei, um das neue Pferd zu bewundern und ihm zu gratulieren, aber wieder zeigte Sài Wēng keine großen Emotionen. Er sagte: „Wer sagt, dass dies nicht Unglück sein kann?“

Sài Wēngs Sohn ritt stolz mit dem neuen Pferd herum, konnte es aber nicht gut halten, stürzte dabei und zog sich dabei einen komplizierten Beinbruch zu. Wieder kamen mitfühlende Nachbarn, und wieder sagte Sài Wēng, so ruhig wie immer: „Wer sagt, dass dies nicht eine Art Segen ist?“

Ein Jahr später überquerten die Barbaren die Grenze. Alle wehrtauglichen jungen Männer wurden in die Armee berufen, um das Land zu verteidigen. Es gab hohe Verluste auf beiden Seiten. Neun von zehn Männern starben. Sài Wēngs Sohn aber wurde nicht eingezogen, da sein Bein verkrüppelt war. Daher blieb ihm das schreckliche Schicksal erspart und seine
Familie überlebte den Krieg vollständig.