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Zoomposium mit Donald Bäcker (MoMa-Wettermann): „Wetter, Klima und anderes Chaos“
Informationen zur Person
In dieser neuen Folge aus unserer aktuellen „Zoomposium-Reihe“ zum Thema „Energie und Klima“ oder den konkreten Lösungsmöglichkeiten für eine nachhaltige Energieversorgung und Klimastabilität der Zukunft der Menschheit hatte mein Kollege Axel Stöcker vom „Blog der großen Fragen“ und ich die Möglichleit mit dem sehr bekannten Meterologen Donald Bäcker, den man aus den Wettervorhersagen im Morgenmagazin (MoMa) der ARD kennt, ein Interview zu den „Wirren des Wetters“ und möglichen Klimaveränderungen führen zu können.
Ich hatte das große Vergnügen einmal „live und in Fabe“ in Köln kennenlernen zu dürfen, da er ein guter Freund von meinem langjährigen Kumpel und bekannten Autor Lorenz Stassen ist, der übrigens auch wieder ein sehr lesenswertes Buch „Tödlicher Aschermittwoch“ vor Kurzem veröffentlicht hat. Bei unserem sehr netten und informativen Gespräch mit Donald war die Idee geboren, einmal mit ihm ein Interview zu „Wetter-Klima-Vorhersagen“ zu machen.
Seine Wetterbegeisterung hatte aber schon viel früher begonnen, ausgelöst durch den „Rekordwinter 1978/1979“ mit seinen meterhohen Schneeverwehungen. Von 1984 bis 1987 absolvierte er die Ausbildung zum Technischen Assistenten für Meterologie und wurde 1997 für seine Arbeit an der Wetterstation Neuruppin zum Beamten auf Lebenszeit ernnnant. Ab 1999 hatte er dann aber in die „Fernsehbranche“ gewechselt und zusammen mit Jörg Kachelmann bei Meteofax/Meteomedia gearbeitet. Seit 2005 ist Donald für die Wettervorhersagen im Morgenmagazin zuständig.
Das Wetter und seine Vorhersagemöglichkeiten beschäftigen ihn aber auch privat und er hatte hierzu auch bereits ein Buch „Wettervorhersage wie ein Profi: Donald Bäcker“ (2016) veröffentlicht.
Informationen zu der wissenschaftlichen Arbeit
Donald Bäcker ist ein Experte für „Synoptische Metereologie“, die
„ein Teilgebiet der Meteorologie [ist] (Synopse bedeutet so viel wie „Gesamtschau, Zusammenschau“), das sich mit der Untersuchung des Wetters und seinen Änderungen, mit dessen Darstellung sowie mit dessen Vorhersage beschäftigt.
Um diese „Zusammenschau“ zu ermöglichen, ist ein System aus Beobachtungsstationen nötig, die gleichzeitig Wetterbeobachtungen nach einem einheitlichen Verfahren durchführen. Die für die Beobachtungen vorgesehenen Termine sind weltweit einheitlich. Die Hauptbeobachtungstermine sind 00, 06, 12 und 18 Uhr UTC. Die von den Stationen gemessenen Parameter sind unter anderem: Luftdruck, Luftdruckänderung während der letzten drei Stunden, Lufttemperatur, Windrichtung, Windgeschwindigkeit, Taupunkt, Wolkenart, Höhe der Wolkenuntergrenze, Bedeckungsgrad, Sichtweite, Niederschlagsmenge und -art.“ (https://de.wikipedia.org/wiki/Synoptische_Meteorologie)
Seine Wetterprognosen für die Wetternachrichten im Fernsehen berechnet er selber mit Hilfe einer Vielzahl von Messdaten, die er zum Beispiel vom Deutschen Wetterdienst (DWD) und seinen vielen Messstationen erhält. Hieraus werden dann mit Hilfe von mathematischen Wettermodellen statistische Hochrechnungen angefertigt, die dann mit einer ca. 80%igen Treffergenauigkeit Vorhersagen für die nächsten 3 Tage liefern können.
Im Zusammenhang mit meinem neuen Themenblog „Energie und Klima“ interessierte mich natürlich auch die Möglichkeiten Prognosen zu möglichen Klimaänderungen abgeben zu können. Bei Klima spricht man dann allerdings von statistischen Mittelwerten des Wetters über einen Zeitraum von mindestens 30 Jahren. Wie weit dies möglich ist und ob es vielleicht auch technologische Lösungsmöglichkeiten für die Kilmastabilisierung geben könnte, das können Sie in unserem gemeinsamen Interview erfahren, hier aber schon einmal die Interviewfragen.
Interviewfragen: „Die Wirren des Wetters“
1. Lieber Donald, zu eingangs unserer Zoomposium-Interviews stellen wir meistens eine nicht ganz ernst gemeinte Frage und auch Du wirst hiervon natürlich nicht verschont bleiben.
- Hättest Du heute morgen beim „Blick auf das Wetter“ gedacht, dass Du später hier mit uns bei „bestem Interview-Wetter“ (kalt und schmuddelig draußen 😉 über das Thema „Wetter und Klima“ sprechen würdest?
- Oder konkreter nachgefragt, wie präzise sind momentan die Wetterprognosen, damit man hiernach sein „Leben ausrichten“ kann?
2. Zu der Möglichkeit bzw. Unmöglichkeit längerfristiger Wettervorhersagen hattest Du ja bereits schon einmal ein Interview 2021 mit dem Thema „Langfristige Wettervorhersagen sind unseriös“ gegeben.
- Könntest Du uns und unseren Zuschauer:innen vielleicht zunächst einmal erklären, warum Du genau solche „langfristigen Wettervorhersagen“ für unseriös hältst?
- Wie sieht es denn aber zum Beispiel mit solchen konkreten längerfristigen Wettervorhersagen für wiederkehrenden Wetterphänomene, wie „El Niño“ („La Niña“) aus, der jetzt schon mit einer 80%igen Wahrscheinlichkeit für das Frühjahr 2024 angekündigt worden ist?
- Inwiefern stellt das Wetter denn ein „chaotisches System“ mit seinem berühmten „Schmetterlingseffekt“ dar? Könntest Du uns vielleicht hierzu noch weitere Beispiele geben?
3. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) schreibt auf seiner Webseite:
„Klimaänderungen können auf natürliche sowie auf menschliche Einflüsse zurückgeführt werden. Seit Mitte des 20. Jahrhunderts haben sich die oberflächennahen Luftschichten der Kontinente und Ozeane der Erde deutlich erwärmt. Der Klimawandel zeigt sich in den letzten Jahrzehnten unter anderem in der Zunahme von heißen Temperaturextremen, dem stetigen Anstieg des Meeresspiegels und der mancherorts veränderten Häufigkeit von extremen Niederschlägen. Anthropogene Aktivitäten sind hierfür die Hauptursache.“ (https://www.dwd.de/DE/klimaumwelt/klimawandel/klimawandel_node.html, Hervorhebungen hinzugefügt)
- Wenn das mit den Prognosen für das Wetter schon so ein Problem darstellt, könntest Du uns und unseren Zuschauer:innen bitte zuerst einmal den Unterschied von „Wetter und Klima“ verdeutlichen und auf die hierbei verwendeten, unterschiedlichen mathematischen Vorhersage-Modelle eingehen.
4. In den „repräsentativen Konzentrationspfaden (RCP)“ wird seit dem „Fünften Sachstandsbericht des Weltklimarates (IPCC)“ verschiedene Szenarien für den Verlauf der absoluten Treibhausgaskonzentration in der Atmosphäre „durchgespielt“. Das „Szenario RCP8.5“ wurde bislang am besten durch darauffolgende Messungen bestätigt und scheint bisher am besten zur momentanen Klimapolitik zu passen. Kritisch wurde hierbei allerdings auch angemerkt, dass dies „nicht als die Option für den dauerhaft bequemsten Weg missverstanden werden, da die Beschreibung als Business-as-usual vom IPCC nicht im allgemeinen Sinne, also etwa als das unbekümmerte Nachgehen des Tagesgeschäfts gemeint ist, sondern nur bezogen auf die Energiewirtschaft und das (hypothetische) dauerhafte Festhalten am gleichbleibenden Anteil fossiler Energie, […]“ (https://de.wikipedia.org/wiki/Repr%C3%A4sentativer_Konzentrationspfad#Szenarien)
- Was wäre denn aus Deiner Sicht nötig, um abgesehen vom „Business-as-usual des IPCC“, eine nachhaltige Lösung des Problems zu erzielen?
- Siehst Du hier vielleicht auch technologische Lösungsmöglichkeiten?
Wir bedanken uns ausdrücklich bei Dir, lieber Donald, dass Du Dir die Zeit für unser Interview genommen hast, um unsere Fragen zu beantworten.
Das vollständige Interview ist auf unserem Youtube-Kanal „Zoomposium“ unter folgendem Link zu sehen:
© Dirk Boucsein (philosophies.de) & Axel Stöcker (die-grossen-fragen.com)
WETTER, KLIMA UND UMWELT
Der Mensch die Weichen stellt
Die Stadt ist uns lieb und teuer,
doch zu heiß wird’s im Gemäuer,
wenn Sonne scheint ohn‘ Unterlass,
und weit und breit kein kühles Nass.
Für die Städter ein Härtetest,
Tropennächte geben den Rest.
Das Klima hat sich gewandelt,
höchste Zeit, dass die Stadt handelt.
Die Betonwüste braucht Oasen, Wasserstellen und grünen Rasen,
Bäume, die uns Schatten spenden.
Die Bodenversiegelung beenden!
Tornados, Hitze, Wassernot;
Feuer wüten in Wald und Flur.
Das Wetter gerät aus dem Lot,
Klimawandel zieht seine Spur.
Borkenkäfer in der Kiefer,
auch zur Fichte zieht Geziefer.
Statt sattes Grün und Waldeslust,
kranke Bäume und Förster’s Frust.
Raubbau lässt Wälder schwinden,
fördert weltweit Umweltsünden.
Die grüne Lunge des Planeten
in Gefahr, da hilft kein Beten.
Jeder Baum, der zum Opfer fällt,
macht etwas ärmer uns’re Welt.
Wenn’s mit dem Wald zu Ende geht,
stirbt letztlich der ganze Planet.
Den Niedergang abzuwenden,
liegt in unser aller Händen.
DER MENSCH IM ANTHROPOZÄN
Der Mensch macht sich die Erde Untertan,
getrieben vom ewigen Wachstumswahn.
Autos werden größer, Straßen breiter,
die Wälder dagegen schrumpfen weiter.
Es ist höchste Zeit für uns, zu handeln,
endlich uns’ren Lebensstil zu wandeln.
Was nützt uns Wohlstand und alles Geld,
wenn am Ende kollabiert die Welt?
Man produziert und produziert,
plündert Ressourcen ungeniert.
Gewinnmaximierung ist Pflicht,
die intakte Natur zählt nicht.
Börsenkurse steh’n im Fokus,
Umweltschutz in den Lokus.
Plastikflut und Wegwerftrend,
man konsumiert permanent.
Nur unser ständiges Kaufen
hält das System am Laufen.
Unser westlicher Lebensstil
taugt nicht als Menschheitsziel.
Die Jagd nach ewigem Wachstum
bringt letztlich den Planeten um.
Das oberste Gebot der Zeit
muss heißen Nachhaltigkeit.
Statt nur nach Profit zu streben,
im Einklang mit der Natur leben.
Zu viele Buchen und Eichen
mussten schon der Kohle weichen.
Retten wir den herrlichen Wald,
bewahren die Artenvielfalt.
Kämpfen wir für Mutter Erde,
dass sie nicht zur Wüste werde.
Der Mensch, dieses kluge Wesen
kann im Gesicht der Erde lesen.
Er sieht die drohende Gefahr,
spürt die Erwärmung Jahr für Jahr.
Homo sapiens muss aufwachen,
seine Hausaufgaben machen.
Wir alle stehen in der Pflicht,
maßvoll leben ist kein Verzicht.
Teilen und Second Hand der Trend,
Repair vor Neukauf konsequent.
Bei allem etwas Enthaltsamkeit,
nehmen wir uns die Freiheit.😉
Für die Zukunft des Planeten,
weg mit Panzern und Raketen.
Lasst die weißen Tauben fliegen,
Aggression und Hass besiegen.
Die Leute legen ab den Neid,
die Religionen ihren Streit.
Fromme und Heiden sind vereint,
uns’re Sonne für alle scheint.
Keiner ist des Anderen Knecht,
für alle gilt das Menschenrecht.
Jeder kann glauben, was er will,
Frieden und Freiheit unser Ziel.
Wetter oder Klima, ein Gedicht,
Prognose und Zustandsbericht.
HEIẞER SOMMER
Ist das Klima oder Wetter?
So fragen schwitzende Städter.
Der Beton wirkt hier als Therme,
heizt sich auf und speichert Wärme.
Für Gesundheit und Wohlergeh’n,
lasset steh’n Bäume und Alleen.
An allen Straßen soll es blüh’n,
unsere Städte brauchen Grün.
Wetter ist himmlische Wahrheit,
der Wetterbericht bringt Klarheit
mit der Isobarenkarte,
Heiligtum der Wettersparte.
Ob im Osten oder Westen,
das Wetter ist nicht vom Besten.
Die Sommer trocken und zu heiß,
im Winter fehlen Schnee und Eis.
Azorenhoch und Islandtief,
der Wettergott treibt’s intensiv.
Die Omega-Wetterlage
macht Sommertage zur Plage.
Von Meck-Pomm bis nach Baden
wird die Sonne uns kräftig braten.
Ob nun Wetter oder Klima,😉
öfters mal Regen wär‘ prima.
Rainer Kirmse , Altenburg
Herzliche Grüße aus der Skatstadt